Franz Jordan Haus, Warburg

Franz Jor­dan Haus, Wa­r­burg

Icon HeadlineSankt Johannes Seniorenzentrum – Franz Jordan Haus

Konzept demenzfreundliche Milieugestaltung

Ähnlich dem Sophie Cammann-Haus in Paderborn, das ebenfalls von Matern und Wäschle Architekten geplant wurde, soll auch in diesem Haus die Architektur den Bewohner:innen durch Überschaubarkeit und Helligkeit helfen, den krankheitsbedingten Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen entgegenzuwirken und das Sicherheitsgefühl zu unterstützen. Lebensqualität, der Erhalt kognitiver Fähigkeiten, die Fähigkeit zur Teilnahme am Alltag und die Anregung der Sinne sind weitere Ziele, die durch Architektur und Ausstattung unterstützt werden sollen.

Da Menschen mit Demenz keine besonderen, wohl aber besonders sorgfältig geplante Umwelten brauchen, ist auch dieses Projekt ein gutes Beispiel für eine demenzfreundliche Milieugestaltung. Hier sind Sicherheit und Orientierung ebenso gewährleistet, wie die zwischenmenschlich so wichtigen Stufen von Privatsphäre und Begegnung.

Im Erdgeschoss leben in beiden Wohngruppen je 16 Bewohner:innen mit Demenz und herausfordernden Verhaltensweisen und im Obergeschoss leben 15 Bewohner:innen mit Demenz und allgemeinem Pflegebedarf.

Icon HeadlineDie Grundrissorganisation

Das Ensemble des Franz Jordan Hauses besteht aus:

  • zwei Atriumhäusern mit je einer Wohngruppe pro Geschoss
  • einem Verbindungsbau mit vertikaler Erschließung und den zwei Pflegestützpunkten.

Das Zentrum der Wohngruppe aus Wohnküche und Wohnzimmer liegt benachbart am Flur, der als Rundgang um das begehbare Atrium die Bewohnerzimmer mit den gemeinsamen Räumen verbindet. Die gewohnte Raumfolge aus Eingangsflur, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Garten ist den Bewohner:innen vertraut und kann hier tagtäglich erlebt und begangen werden.

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Icon HeadlineÜberschaubarkeit und Helligkeit

Die Eindeutigkeit der Architektur durch die (tageslicht-)helle und klare Erschließung der Wohngruppen unterstützt die zeitliche und räumliche Orientierung der Bewohner:innen. Für dunkle Tage und den Abend gibt es ein circadianes Kunstlichtsystem, das den natürlichen Verlauf des Tageslichts immitiert. Diese Systeme unterstützen den Tag-Nachtrythmus der Bewohner:innen und einen guten Nachtschlaf.

Der Flur-Rundweg führt die Bewohner:innen entlang der Innenhoffassaden ebenso an den Gemeinschaftsräumen sowie an den Bewohnerzimmern vorbei. Kunst und Farbfelder in den Eingangsbereichen der Bewohnerzimmer machen die Zimmerzugänge unterscheidbar und den Weg abwechslungsreich.

Icon HeadlineMöblierung und Aneignung

Die zurückhaltende und stilvolle Möblierung der Räume erläutert selbstverständlich die Nutzung der Räume und schafft so Ruhe und Wohlbehagen. Der gekonnt eingehaltene menschliche Maßstab gibt Sicherheit und Selbstvertrauen zur Selbstständigkeit.

Die wertige Ausführung zeigt eine hohe Wertschätzung für die Bewohner:innen und ihre Bedürfnisse und definiert gleichzeitig den Stil des Hauses auch mit Blick auf die respektvollen Umgangsformen.

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Icon HeadlineDer Garten

Der großzügig beschützte Garten, der durch eine Gartentherapeutin mit den Bewohner:innen genutzt wird, ist wichtiger Bestandteil des Alltags. Hier werden nicht nur gemeinsam Pflanzen gezogen und gepflegt, sondern hier leben auch Hühner und Hasen, die versorgt werden müssen.

Icon HeadlinePlanungsdaten

Adresse

Franz Jordan Haus
Landfurt 31
34414 Warburg

Architekten
Matern und Wäschle Architekten, Paderborn

Bauherr
Seniorenzentrum Sankt Johannes Warburg gGmbH, Warburg

Zahlen
Fertigstellung 2011
2-geschossiger Neubau
63 Bewohner in 4 Wohngruppen
4 Pflege-Hausgemeinschaften mit jeweils 15–16 Bewohnern
Pro Gruppe 12 Einzelzimmer und 2 Doppelzimmer


Planungshilfe ist ein Service der

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