Raum­pro­gramm + Funk­ti­ons­dia­gramm

Der Bau­herr, sein Team und der Ar­chi­tekt ent­wi­ckeln auf der Basis des Bau­her­ren-Kon­zepts ein Raum­pro­gramm als Grund­la­ge für den Ar­chi­tek­ten­ent­wurf. Hier wer­den alle Räume, ihre Nut­zung und An­for­de­run­gen de­fi­niert. Dafür braucht es eine klare Vor­stel­lung, wie All­tag und Be­trieb ge­stal­tet wer­den und wer diese Räume – wie oft! – nut­zen wird. Ein Funk­ti­ons­dia­gramm, das zeigt, in wel­cher Be­zie­hung die Raum­nut­zun­gen ste­hen, hilft die Ab­läu­fe zu ver­ste­hen und z. B. lange Wege für die Pfle­ge zu ver­mei­den.

Er­fah­rungs­ge­mäß gibt es immer wie­der Räume, die wenig ge­nutzt wer­den, wie z. B. Ne­ben­räu­me, Ab­stell­räu­me oder die Pfle­ge­bä­der. Hier muss der Bau­herr ent­schei­den, wie­vie­le er tat­säch­lich bauen (und fi­nan­zie­ren) möch­te. Bei an­de­ren Räu­men mit ge­rin­ger Nut­zung kann man über Mehr­fach­nut­zun­gen oder ganz neue räum­li­che Ideen nach­den­ken. Diese Über­le­gun­gen hel­fen bei der Op­ti­mie­rung der Flä­chen, der Bau- und Be­triebs­kos­ten.

Icon HeadlineGutes Beispiel: Se­nio­ren­woh­nen am Lan­gen Bürgel, Kahla

Bei die­sem kos­ten­op­ti­mier­ten Pro­jekt wurden in vie­len Be­rei­chen ganz neue räum­li­che Lösun­gen ent­wi­ckelt. Durch kon­se­quen­te Aus­wer­tun­g der Raum­nut­zungs­fre­quenz bei ver­gleich­ba­ren Ein­rich­tun­gen wur­den Räume, die eher sel­ten oder zeit­lich ver­setzt ge­nutzt wer­den, mit Mehr­fach­nut­zun­gen be­legt. So wurde z. B. die dop­pel­te Per­so­na­lum­klei­de für Frau­en und Männer ein­ge­spart und mit einem Türschild für zeit­ver­setz­te Nut­zung aus­ge­stat­tet. Diese Lösung hat sich – nach einer Gewöhnungs­zeit – bewährt und ist für das Team ohne Ein­schränkun­gen prak­ti­ka­bel.

Auch der ge­mein­schaft­lich ge­nutz­te Raum in den Wohn­grup­pen ist öko­no­m­isch ge­stal­tet und bie­tet dif­fe­ren­zier­te Raum­qua­litäten auf über­sicht­li­cher Fläche: Lichtführung und der räum­li­che Ein­bau der Küche ma­chen aus einem großen hel­len Raum eine Küche mit Diele, einen Ess­raum und einen Wohn­raum. Durch die of­fe­ne Ge­stal­tung kann man den gan­zen Be­reich über­bli­cken und lebt trotz­dem be­hag­lich und kleinräumig. Eine sol­che Ge­stal­tung ist nur möglich, wenn alle An­for­de­run­gen an die Räume und ihre Be­zie­hun­gen un­ter­ein­an­der schon im Kon­zept vor Ent­wurfs­be­ginn fest­ge­legt wer­den. Dann hat der Archi­tekt die Chan­ce den op­ti­ma­len Ent­wurf für Woh­nen, All­tag und Be­trieb zu ent­wi­ckeln.

Weiterführende Materialien zum Thema „Raumprogramm + Funktionsdiagramm“

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