Alltagshilfen? Eingebaut!

All­tags­hil­fen? Ein­ge­baut!

Icon HeadlineEinbauschränke

Flure sind häufig das Niemandsland der Wohngruppen und der Wohngemeinschaften. Gerne genutzt als Spazierweg, sind sie meist mit einem Farbkonzept und Bildern zur Orientierungshilfe für die Bewohner:innen gestaltet. Durch ihre Länge wirken sie jedoch auch bei kompakten Anlagen häufig wenig anregend oder einladend, um sich dort länger aufzuhalten.

Wandschränke mit Apothekerauszügen, deren Oberflächengestaltung einer hochwertigen (Holz-)Wand gleicht, können in Fluren eine ganz andere Atmosphäre entstehen lassen und gleichzeitig nicht nur kleine Sitznischen rahmen, sondern auch Pflegematerialien, Bettwäsche, Handtücher, Pflegehilfsmittel und technische Hilfen dezentral und übersichtlich lagern. So können Flure wohnlich wirken und die abgestellten Hilfsmittel, wie Hebehilfen, Rollstühle, Rollatoren und Materialwagen sind aufgeräumt.

Durch eine homogene Oberflächengestaltung ohne auffällige Griffe oder einen Spezialschlüssel kann der Einbau so kaschiert werden, dass sein Inhalt nicht in den Aufmerksamkeitsbereich der Bewohner:innen gerät.

(Foto: Apothekerschrank in der Badtrennwand)

Icon HeadlineBad + Toilette

Auch in den Bewohnerzimmern kann das Vorhalten von Hilfsmitteln und Material in übersichtlichen Apothekerschränken eine Arbeitsunterstützung sein. Diese Schränke werden durch ihren Einbauort in Wandtaschen eher unauffällig für die Bewohner:innen.

Ein gut gestaltetes Bad hat ausreichend offene Stell- und Hängeflächen in Griffweite für Pflegeprodukte, Schwamm, Waschlappen und Handtuch, damit sich die Bewohner:innen auch selbst waschen können. Wichtig sind für die Selbstständigkeit auch die Erkennbarkeit aller Haltegriffe durch ein kontrastierendes Farbkonzept zwischen Griff und Wand oder zwischen Toilette und Sitz.

Wichtig sind auch – mit Blick auf die steigende Zahl hochaltriger Menschen im Rollstuhl – eine ausreichende Zahl barrierefreier, mit dem Rollstuhl nutzbarer Bäder und Toiletten.

Im Bad ist die Stehfläche von mindestens 50 cm Tiefe neben dem Waschtisch für die Pflegenden vorzusehen. Nur so kann man die Bewohner:innen bei ihrer Toilette unterstützen. Auch eine „Klappschürze“ an der Dusche, die verhindert, dass die Mitarbeiter:innen nass werden, kann hilfreich und zeitsparend sein.

Toiletten in räumlicher Nähe zum Essbereich, leicht auffindbar durch eine stark kontrastierende Türfarbe, können bei Barrierefreiheit und rollstuhlgeeigneter Größe auch von Bewohner:innen mit Rollator selbstständig genutzt werden und so die Mitarbeiter:innen entlasten.

Icon HeadlineKüche + Wirtschaftsraum

Eine effizient geplante Küche kann, wie dieses Beispiel zeigt, große Lagerflächen „im Hintergrund“ haben und trotzdem einfach, übersichtlich und verständlich für die manchmal auch mitarbeitenden Bewohner:innen sein. Ziel der Planung dieses Hauses waren kurze Wege und natürliches Licht in allen Gemeinschaftsbereichen von mindestens 2 Gebäudeseiten.

Der freistehende Kochblock erlaubt die Mitarbeit der Bewohner:innen beim Vorbereiten und Kochen von 3 Seiten. Er sollte mit einem Herd mit Abzug, einem Spülbecken und Spülmaschine, Müllauszug und ausreichend Arbeitsfläche und Tiefe für 3–5 Menschen ausgestattet sein. Der optimierte Grundriss trennt so die Küche vom Ess- und Wohnbereich optisch ab und erlaubt trotzdem den Überblick über den gesamten Gemeinschaftsbereich.

Der an­gren­zen­de Haus­wirt­schafts­raum ist ohne viel Ver­kehrs­flä­chen er­gänzt und at­trak­tiv ge­stal­tet, durch seine Über­sicht­lich­keit und die na­tür­li­che Be­lich­tung und Be­lüf­tung. Hier wird die All­tags­wä­sche der Wohn­grup­pe mit kur­z­en Wegen ge­wa­schen, ent­we­der in der Ma­schi­ne oder auf dem Bal­kon ge­trock­net und ge­mein­sam zu­sam­men­ge­legt: mit kur­z­en Wegen und einer ganz na­tür­li­chen Be­woh­ner­be­tei­li­gung.

Auch die Gar­de­ro­be an der Küche for­dert zum selbst­stän­di­gen Han­deln auf, ist ver­traut aus der Wohn­bio­gra­fie der Be­woh­ner:innen und kann selbst­stän­di­ges Han­deln in­iti­ie­ren.

Wird die Wäsche außer Haus gewaschen, braucht ein Haus gut belüftete Lagerräume für die Schmutzwäsche außerhalb der Wohngruppen und ein Wäschemanagement, das nur kurze Stehzeiten der Wäschewagen in der Wohngruppe erlaubt und Geruchsverteilung verhindert.


Planungshilfe ist ein Service der

Logo Demenz Support Stuttgart