Sophie Cammann-Haus, Paderborn

„Bauen, Kultur und Architektur gehört zu unserer Kultur wie Kunst, Literatur und Theater. Doch keine Kunst beeinflusst so stark und nachhaltig das Gesicht unserer Städte und unseres Zusammenlebens wie Gebäude es tun: ‚Architecture is a social art!‘“

Konzept demenzfreundliche Milieugestaltung

„Die Architektur hilft den Betroffenen durch Überschaubarkeit und Helligkeit den krankheitsbedingten Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen entgegenzuwirken.“ Und unterstützt so das Ziel der Versorgungskonzeption, dass sich die Bewohner:innen akzeptiert, frei und aufgehoben fühlen können.

Da Menschen mit Demenz keine besonderen, wohl aber besonders sorgfältig geplante Umwelten brauchen, ist dieses Projekt ein gutes Beispiel für eine sorgfältig-demenzfreundliche Milieugestaltung. Hier sind Sicherheit und Orientierung ebenso gewährleistet, wie die zwischenmenschlich so wichtigen Stufen von Privatsphäre und Begegnung.

Die Grundrissorganisation

Im dreigeschossigen Gebäudeblock rahmen die Zimmer der Bewohner:innen mit einigen Neben- und Verwaltungsräumen zwei begrünte Innenhöfe, um die helle, natürlich belichtete Erschließungsflure der Wohngruppen verlaufen. Zwischen den beiden Innenhöfen liegen die Gemeinschaftsräume:

die offene Küche zum Mitarbeiten oder Zuschauen von der geborgenen Bank aus,
der Essbereich mit dem Küchenbüffet und
das Wohnzimmer.

Über den Flur ist der Gartenzugang bzw. in den Obergeschossen die Loggia mit Gartenblick.

Bildergalerie

Grundriss EG

Zen-Hof

Küchenhof

Küche

Kaminzimmer

Wohnzimmer

Überschaubarkeit und Helligkeit

Der Flur-Rundweg ist – ähnlich einer Acht – unendlich und führt die Bewohner:innen entlang der Innenhoffassaden ebenso an den Gemeinschaftsräumen, wie auch an den Bewohnerzimmern vorbei. In zwei Flur-“Enden“ sind natürlich belichtete kleine Sitznischen eingerichtet, alle anderen sind durch aufgehängte Kunst unterscheidbar. Die Eingänge der Bewohnerzimmer sind in unterschiedlichen Farben gehalten.

Möblierung und Aneignung

Für ein wohltuendes Ambiente im Wohnbereich brauchen gemeinsam genutzte Räume eine Innenraumgestaltung und Möblierung, die Aneignung und Nutzung ermöglicht und unterstützt. Die gekonnte Gestaltung der Gemeinschaftsbereiche im Sophie Cammann-Haus zeigt eine hohe Wertschätzung für die Bewohner:innen und ihre Bedürfnisse und definiert gleichzeitig den Stil des Hauses.