Vor­pla­nung + Ent­wurf

Von der Vor­pla­nung zum Ent­wurf

Für sei­nen ers­ten Ent­wurf für ein Ge­bäu­de braucht der Ar­chi­tekt neben dem Grund­s­tück, des­sen Eig­nung in Bezug auf Be­bau­bar­keit, Um­welt­ver­schmut­zung wie Lärm oder Ge­ruch, die An­bin­dung durch den öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr, Ein­bin­dung in die Kom­mu­ne, die Nach­bar­schaft, In­fra­s­truk­tur, Son­nen­ver­lauf und Ver­schat­tung sowie Au­ßen­an­la­gen über­prüft wurde, auch:

  • das Bau­herrn-Kon­zept
  • ein Raum­pro­gramm, ent­wi­ckelt aus dem Kon­zept
  • ein Funk­ti­ons­dia­gramm der räum­li­chen Ab­hän­gig­kei­ten
  • das Grund­s­tück mit sei­nen städ­te­bau­li­chen Vor­ga­ben, den Be­bau­ungs­plan
  • fach­li­che Un­ter­stüt­zung durch den Bau­herrn und sein Team
  • Wis­sen der Vor­ga­ben aus der Bau-, So­zi­al- und Pfle­ge­ge­setz­ge­bung

Diesen ersten Entwurf mit Kostenschätzung wird das Planungsteam mit dem Bauherrn auf die inhaltlichen und wirtschaftlichen Ziele überprüfen und überarbeiten. In weiteren Schritten entsteht iterativ die Struktur des Gebäudes. Schon in diesem Entwurfsstadium werden die Entscheidungen zur Wohnlichkeit, Nutzungsqualität, Betrieb und Betriebskosten der Einrichtung getroffen.

Icon HeadlineWich­ti­ge Grund­la­gen der Nut­zungs­qua­lität

Gute Woh­num­ge­bun­gen sind sol­che, in denen sich Be­woh­ner:innen, Mit­ar­bei­ten­de und Gäste glei­cher­maßen wohlfühlen. Diese gut ge­stal­te­ten Gebäude und Woh­nun­gen wir­ken un­terstützend und können Be­ein­trächti­gun­gen aus­glei­chen. Sie sind Aus­druck der Wertschätzung, die eine Ge­sell­schaft ihren Be­woh­ner:innen ent­ge­gen­bringt. Die An­la­ge all die­ser Qua­litäten wird schon im Bau­her­ren-Kon­zept fest­ge­legt und bleibt Grund­la­ge aller Ent­schei­dun­gen im Pla­nungs- und Bau­ver­lauf.

Die An­ord­nung der Räume und Flure ist ent­schei­dend für die Wegelängen des Per­so­nals und die Auf­ent­halts­qua­litäten der ge­mein­schaft­lich ge­nutz­ten Räume und Flächen. Selbständig er­reich­ba­re Außen­be­rei­che mit gutem Über­blick aus dem In­nen­be­reich stei­gern Wohn- und Le­bens­qua­lität, da sie ohne Hilfe ge­nutzt wer­den können.

Die Lichtführung des Ta­ges­lichts hat eben­so Ein­fluss auf den Bio- und Tag-Nacht-Rhyth­mus der Be­woh­ner:innen, wie auch auf die Ar­beits­platz­qua­lität der Mit­ar­bei­tenden. Feh­len­des Ta­ges­licht er­for­dert den Ein­bau auf­wen­di­ger Licht­sys­te­me und er­zeugt Kos­ten beim Bau und im späteren Be­trieb.

Klein­tei­li­ge Struk­tu­ren sind im Ver­gleich zu in­sti­tu­tio­nel­len Gebäuden we­sent­lich wohn­li­cher, ver­trau­ter und ein­la­den­der. Sie ent­spre­chen eher dem bio­gra­fi­schen Wohn­ver­hal­ten der Be­woh­ner. Dass ein­an­der frem­de, aber zufällig zu­sam­menwoh­nen­de Men­schen ge­mein­sam Räume nut­zen ist nicht ver­traut und macht viele Men­schen un­si­cher, wer denn hier "Haus­frau/Haus­herr" ist. Hier braucht es pla­ne­ri­schen Re­spekt vor den mensch­li­chen Bedürf­nis­sen nach Schutz und Ge­mein­schaft, nach Da­zu­gehören und In­timsphäre, nach aus­rei­chend Raum.

Icon HeadlineFazit

Gute ge­mein­schaft­li­che Woh­num­ge­bun­gen/Pfle­ge­hei­me sind sol­che, in denen sich Be­woh­ner:innen, Pfle­gen­de und Gäste glei­cher­maßen wohlfühlen. Die­ses Wohl­be­fin­den ent­steht aus den funk­tio­na­len, so­zia­len und ästhe­ti­schen Qua­litäten der bau­li­chen An­la­ge. Dazu gehört eine maßstäbli­che Zo­nie­rung in über­schau­ba­re Ein­hei­ten, klare räum­li­che Struk­tu­ren und Wegeführun­gen, prägnan­te Rau­mat­mo­sphären in­ner­halb und außer­halb des Gebäudes sowie eine sorgfältig aus­gewählte Licht-, Ma­te­ri­al- und Farb­ge­stal­tung. Gut ge­stal­te­te Gebäude sind ein Aus­druck der Wertschätzung, die eine Ge­sell­schaft ihren Be­woh­ner:innen und ihren Ak­teu­r:innen ent­ge­gen­bringt. Die An­la­ge all die­ser Qua­litäten wird schon in der Kon­zept­ent­wick­lung fest­ge­legt und ist Grund­la­ge aller Ent­schei­dun­gen im Pla­nungs- und Bau­ver­lauf.

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